Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat sich den Fragen der LandFrauen in Weser-Ems gestellt. Finanzielle Lasten durch die Corona-Pandemie, schleppender Breitbandausbau und die Schlechterstellung von Frauen in der Arbeitswelt waren wichtige Themen.

„Bund und Länder verteilen seit Beginn der Pandemie große Geldsummen – was kommt in Zukunft für die Steuerzahler zu?“ Mit diesem Thema begann am Montagnachmittag die digitale Fragestunde mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Dazu hat der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e. V. seine Mitglieder eingeladen. „Bislang wurden in Deutschland zur Bekämpfung der Pandemie 1,2 Billionen Euro ausgegeben. Das wird die Handlungsspielräume in den nächsten Jahren natürlich einschränken“, räumt Althusmann ein. Die gute Nachricht wäre jedoch, dass bereits in diesem Jahr mit einem wirtschaftlichen Aufschwung gerechnet wird.

Ganz oben auf der Agenda stand auch der Breitbandausbau. Trotz verschiedener Förderprogramme gibt es nach Auffassung der Teilnehmerinnen immer noch reichlich Lücken. Dies sei gerade im Süden und Osten des Verbandsgebietes zu spüren. Dazu der Minister: „98 % der Haushalte in Niedersachsen sind mit Mobilfunk versorgt, da sind wir auf einen guten Weg.“ Gigabit-fähiges Internet gäbe es zumindest bei 54 Prozent der Haushalte, aber das reicht noch nicht. Althusmann appellierte an die LandFrauen, immer wieder vor Ort bei ihren Kommunalpolitiker*innen den weiteren Ausbau zu fordern.

„Schlechtere Bezahlung, schlechtere Arbeitsbedingungen, weniger Aufstiegschancen – warum tut sich die Politik so schwer, die Bedingungen für Frauen in der Arbeitswelt zu verbessern?“ wollte Vizepräsidentin Maren Meyer ganz konkret wissen. Althusmann ist sich sicher, dass flächendeckende Tarifverträge und mehr Transparenz bei der Bezahlung wichtige Bausteine wären, um den sogenannten Gender Pay Gap abzubauen.

Weitere Themen waren die Förderung des Ehrenamtes sowie der Flächenverbrauch und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt. Auch über die zum Teil angespannte Situation der landwirtschaftlichen Familien im Zuge von immer neuen Auflagen wurde gesprochen. Die Teilnehmerinnen zeigten sich zufrieden mit dem einstündigen, intensiven Austausch.

Zur nächsten digitalen Fragestunde am 04. Mai um 17 Uhr wird Umweltminister Lies erwartet. Sozialministerin Daniela Behrens ist am 27. Mai um 16 Uhr digital zu Gast bei den LandFrauen in Weser-Ems. Anmeldungen sind noch möglich.

Hintergrund:
Der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e. V. vertritt die Interessen von rund 30.000 Frauen, die im ländlichen Raum in Weser-Ems zuhause sind. Der Verband besteht aus 182 LandFrauenvereinen, die sich in 18 KreisLandFrauenverbänden organisieren. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität vor Ort, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Teilhabe im ländlichen Raum zu verbessern.

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