Bezahlbarer Wohnraum, Artenvielfalt und Insektenschutz sowie der Niedersächsische Weg waren nur einige Themen, die besprochen wurden. Große Sorgen bereitet der Wolf.

Milchkühe und Schafe gehören zum Landschaftsbild in Weser-Ems. Damit dürfte es bald vorbei sein, wenn der Wolf sich immer weiter ausbreitet. „Muss es erst zu einem Übergriff auf den Menschen kommen, damit in puncto Wolfsmanagement mehr passiert?“, fragten die LandFrauen den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD) im Online-Gespräch am Dienstagnachmittag. Eingeladen dazu hat der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e. V. Der Minister räumt ein, dass angesichts von 36 Wolfsrudeln in Niedersachsen künftig die Entnahme einzelner, auffälliger Tiere nicht mehr ausreichen wird. Er sprach sich für eine frühzeitige Regulierung der Wolfspopulation aus.

Auch das Thema bezahlbarer Wohnraum, gerade für junge Familien, treibt die LandFrauen um. Lies verwies dazu auf verschiedene Fördermaßnahmen des Landes, die allerdings noch nicht ausreichen würden. Deshalb sei auch die Gründung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft im Gespräch. „Wir brauchen zudem mehr Bauland für den Geschosswohnungsbau und nicht immer nur neue Gebieten für Einfamilienhäuser,“ gab er zu bedenken. Hier wären die Kommunen gefragt.

Beim Insekten- und Artenschutz waren sich alle einig, dass Landwirte für Naturschutzleistungen bezahlt werden müssen wie es der Niedersächsische Weg vorsehe. „Das darf durch die von Landwirtschaftsministerin Klöckner neu gefasste Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung nicht ausgehebelt werden“, sagte Minister Lies. Aber auch Verbraucher und Kommunen müssen stärker in die Pflicht genommen werden. Steingärten, kurzgeschorene Rasenflächen und Plastikzäune seien für Bienen & Co. wenig attraktiv. „Da ist noch Luft nach oben“, stellte Präsidentin Ina Janhsen zum Abschluss fest.

Am 27. Mai wird in der nächsten digitalen Fragestunde Sozialministerin Daniela Behres zu Gast sein. Anmeldungen sind noch möglich.

Hintergrund:
Der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e. V. vertritt die Interessen von rund 30.000 Frauen, die im ländlichen Raum in Weser-Ems zuhause sind. Der Verband besteht aus 182 LandFrauenvereinen, die sich in 18 KreisLandFrauenverbänden organisieren. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität vor Ort, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Teilhabe im ländlichen Raum zu verbessern.

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