Oldenburg/Hannover. Im Rahmen eines „Parlamentarischen Abends“ der Oldenburger Universitätsmedizin in Hannover warben Vertreter der Hochschule und der Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems für einen weiteren Ausbau der European Medical School.

Der Handlungsbedarf für die medizinische Versorgung im Nordwesten ist groß. Dort werden bis 2030 rund 1400 Hausärzte und mehr als 1000 Fachärzte benötigt – Abhilfe könne hier der Ausbau der Medizinstudienplätze am Standort Oldenburg schaffen. Davon zeigte sich Ina Janhsen, Präsidentin des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems, vor den rund 80 Teilnehmern überzeugt. „Am Standort Oldenburg gibt es ein gut entwickeltes Ausbildungskonzept, Studenten kommen durch die Lehrarztpraxen früh mit der Region in Kontakt und können Bleibeperspektiven entwickeln“, so Janhsen.

Hinter dem Verband stehen 30.000 Landfrauen, die mit einer Postkartenaktion für den Ausbau der Uni- Medizin geworben haben. Innerhalb von nur etwa fünf Wochen hat dieses Netzwerk 5.000 händisch unterschriebene Karten gesammelt und im Anschluss der Landesregierung übergeben. „Das macht deutlich, wie wichtig das Thema für die Menschen im ländlichen Raum ist“, erklärt die Präsidentin weiter.

Noch immer gibt es keine Zusage vom Land, das für die Aufstockung der Medizinstudienplätze am Standort Oldenburg von jährlich 80 auf 120 notwendige Geld in den Doppelhaushalt 2022/2023 einzustellen. Unter den gut 80 geladenen Gästen des Abends waren die vier Minister Daniela Behrens (Gesundheit), Reinhold Hilbers (Finanzen), Olaf Lies (Umwelt) und Björn Thümler (Wissenschaft) sowie Staatssekretäre, Fraktionschefs und Landräte.

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