Niedersächsische LandFrauenverbände zu Gesprächen in Brüssel

Die beiden Niedersächsischen LandFrauenverbände Weser-Ems und Hannover haben zusammen mit
anderen Verbänden unter der Regie des Landvolks Niedersachsen die Interessen des ländlichen Raums in
Brüssel vertreten. Im Mittelpunkt standen die Pläne der EU, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln innerhalb
von kürzester Zeit massiv zu reduzieren. Grundlage dafür ist der Entwurf „Sustainable Use Regulation“. In
Niedersachsen würden dadurch über 50 Prozent der Flächen für die Landwirtschaft aus der Nutzung fallen.

Ina Janhsen, Präsidentin des LandFrauenverbandes Weser-Ems, rechnet mit gravierenden Folgen für die
Familien auf den Höfen, denn die Situation sei vielerorts bereits sehr angespannt. „Viele Landwirt*innen und
ihre Familien agieren an ihrer wirtschaftlichen und insbesondere emotionalen Belastungsgrenze infolge von
Existenzängsten und fehlender Planungssicherheit. Einer aktuellen Studie zur Folge sind in Deutschland 4,5-
mal so viele Landwirtinnen und Landwirte von Burnout betroffen wie Angehörige der
Allgemeinbevölkerung“, mahnte Janhsen im Gespräch mit Claire Bury, Direktorin der Generaldirektion für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU. Die Rate für Depression läge bei den Landwirtinnen und
Landwirten dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung. Die repräsentative Studie, an der 3.800 Personen
teilgenommen haben, kommt zum Ergebnis, dass fast die Hälfte aller Landwirte psychisch schwer belastet ist.
Vor diesem Hintergrund fordern die Niedersächsischen LandFrauenverbände die vorgebrachten
Einwendungen angemessen zu prüfen.

Weitere Themen in den zweitägigen Gesprächen mit EU-Parlamentarier*innen und Behördenvertreter*innen
waren das geplante Naturwiederherstellungsgesetz, Ernährungssicherheit, Lebensmittelkennzeichnung und
die Bedeutung der Verbraucherbildung. „Die Reise hat deutlich macht, die stark der Einfluss der EU auf die
nationale Gesetzgebung und schließlich auch auf den Handlungsspielraum der Landesregierung hat“,
resümiert Janhsen und erinnert an die Europawahl, die im nächsten Jahr stattfinden werden.

Hinweis:
Der Niedersächsischen LandFrauenverbände Hannover und Weser-Ems e. V. vertreten die Interessen von rund
90.000 Frauen, die im ländlichen Raum in Niedersachsen zuhause sind. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität vor
Ort, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Teilhabe im ländlichen Raum zu verbessern. Mehr
Informationen finden Sie hier: https://landfrauenverband-weser-ems.de/ und für den Hannoveraner Verband
hier: https://landfrauen-nlv.de/

Foto: Die an den Gesprächen beteiligten Verbände in der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der
Europäischen Union

Von links: Elisabeth Brunkhorst (Präsidentin Niedersächsischer LandFrauenverband Hannover, Dr. Holger Hennies
(Präsident der Landvolks Niedersachsen), Ina Janhsen (Präsidentin Niedersächsischer LandFrauenverband
Weser-Ems)

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