Als wichtigen Schritt gegen den Ärztemangel im ländlichen Raum bezeichnet der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems den Haushaltsentwurf der Regierungskoalition. Darin sind Mittel für 40 Medizinstudienplätze an der Universität Oldenburg eingeplant. Es müsse jedoch noch mehr getan werden.

OLDENBURG. Die Entscheidung der Landesregierung, nun doch jährlich 10,8 Mio. Euro für die Aufstockung der Medizinstudienplätze am Universitätsstandort Oldenburg ab 2023 bereitzustellen, sei ein „wichtiger Schritt gegen den Ärztemangel im Nordwesten“, sagt die Präsidentin des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems e. V. Ina Janhsen. Nach längeren Verhandlungen haben die niedersächsischen Koalitionsfraktionen von SPD und CDU am Dienstag ihren Haushaltsantrag für 2022/2023 bekannt gegeben. Darin sind ausreichend Mittel für die Aufstockung von aktuell 80 Studienplätzen auf 120 eingestellt.

„Wir und unsere 30.000 Mitglieder machen uns seit Jahren stark für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum in Weser-Ems. Dazu gehören auch ausreichend Studienplätze in der Humanmedizin“, erläutert Janhsen weiter. So habe Niedersachsen unter allen großen Flächenländern seit vielen Jahren die mit Abstand geringste Quote von Studienplätzen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in diesem Bereich. Die Quote müsste doppelt so hoch sein, damit die tatsächlich benötigten Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden. Noch im Juli hatten Vertreterinnen des Verbandes der Landesregierung 5.000 unterschriebene Postkarten übergeben, in denen die Landfrauen mehr Medizinstudienplätze im Nordwesten fordern.

Die Erhöhung der Medizinstudienplätze sei jedoch nur ein Baustein, um den Ärztemangel gerade im ländlichen Raum entgegenzuwirken. „Die kürzlich beschlossene Landarztquote ist eine weitere wichtige Maßnahme, die jedoch erst in einigen Jahren wirken wird“, ist sich die Präsidentin sicher. Es müsse mehr gegen den akut spürbaren Hausarztmangel getan werden. Ohne politische Unterstützung wird sich dieses Problem nicht von alleine lösen.

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