Mit einer Postkartenaktion setzt sich der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e. V. für eine Aufstockung der Medizinstudienplätze in der Region ein, um den drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken. Bis Ende Juni werden noch Unterschriften gesammelt.

„Wir brauchen in unserem Verbandsgebiet in den nächsten zehn Jahren rund 1.400 Hausärzte und Hausärztinnen und über 1.000 weitere niedergelassene Fachärzte“, sagt Ina Janhsen, Präsidentin des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems e. V. Einige Bezirke wie beispielsweise das Emsland/Grafschaft Bentheim und das Oldenburger Münsterland spüren bereits jetzt sehr deutlich einen Mangel. Eine Aufstockung der Medizinstudienplätze gerade an der Universität Oldenburg, die sich auf die ambulante Versorgung konzentrieren, könne hier zumindest etwas Abhilfe schaffen, ist sich Janhsen sicher.

Das hatte auch die Landesregierung erkannt und einen gestuften Ausbau von jetzt 80 über 120 auf 200 Studierende pro Jahr bis 2030 geplant. Um diesen Ausbau überhaupt möglich zu machen, sei eine Verankerung zusätzlicher Finanzmittel im Landeshaushalt entscheidend. „Aber danach sieht es gerade überhaupt nicht aus“, stellt Janhsen fest und ergänzt: „Mit jedem Jahr, das verstreicht, verlieren wir wertvolle Jahre, denn die Arztausbildung dauert lange.“

Deshalb habe man eine Postkartenaktion gestartet, um die Landesregierung von der Wichtigkeit des Anliegens zu überzeugen. „Herr Weil, der Nordwesten zählt auf Sie!“ lautet Aufforderung. Nach Auskunft von Simone Malz, Verbandsgeschäftsführerin, wurden bislang rund 8000 Karten an die LandFrauen in der Region verteilt und täglich kämen Anrufe mit der Bitte, weitere Karten zu senden. „Eine tolle Aktion, die unseren Vereinen auch hilft, nach der hoffentlich überstandenen Corona-Krise wieder in Schwung zu kommen“, ist sich Malz sicher. Wer mitmachen möchte, kann sich entweder an den örtlichen LandFrauenverein wenden oder direkt an die Geschäftsstelle in Oldenburg.

Die ausgefüllten Postkarten sollen Anfang/Mitte Juli an die Landesregierung im Zuge der Haushaltsverhandlungen übergeben werden.

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