Gemeinsam mehr erreichen. Unter diesem Motto haben Anfang der Woche der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems und das Landvolk Niedersachsen Gespräche geführt. Themen waren unter anderem mehr Frauen in Führungspositionen, die hohe Belastung vieler landwirtschaftlicher Familien und der fortschreitende Strukturwandel in der Branche.
Im Gespräch zwischen den Vertretern des Landvolks Niedersachsen und den Vertreterinnen des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems e. V. (NLF Weser-Ems) standen viele Punkte auf der Agenda. „Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen in den landwirtschaftlichen Verbänden und Institutionen. Es gibt viele gut ausgebildete Frauen auf den Höfen, die den Männern in nichts nachstehen“, stellte Ina Janhsen, Präsidentin des NLF Weser-Ems, gleich zu Beginn fest. Der Schritt des Deutschen Bauernverbandes (dbv) einen Fachausschuss für landwirtschaftliche Unternehmerinnen einzurichten und eine Vizepräsidentin einzusetzen sei längst überfällig gewesen.
Ein weiteres wichtiges Thema war die angespannte Situation auf vielen Höfen. Der Schweinepreisverfall, immer wieder neue Auflagen, fehlende Planungssicherheit und nicht zuletzt die fehlende Wertschätzung machen vielen Familien zu schaffen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt deutlich zu. Es gibt Hilfsangebote, aber die seien längst überall bekannt oder es gibt Hemmungen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das beobachten beide Verbände und wollen gemeinsam daran arbeiten, hier Abhilfe zu schaffen.
Weitere Themen waren insbesondere die noch unklaren Förderbedingungen der EU-Agrarpolitik für die nächsten Jahre, die Bedeutung der Moorstandorte in Weser-Ems für den Klimaschutz, die zunehmende Flächenkonkurrenz durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch handfeste Themen wie die Organisation des „Tag des offenen Hofes“ am 19. Juni 2022 wurden besprochen. Einigkeit bestand zwischen allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen, dass der Veränderungsprozess der Landwirtschaft noch lange nicht abgeschlossen sei und der ländliche Raum insgesamt vor großen Herausforderungen steht – nicht zuletzt aufgrund des notwendigen Klimaschutzes. Deshalb werde man auch weiter im engen Austausch bleiben, nach Schnittmengen suchen, um gemeinsame Interessen durchzusetzen, so Janhsen zur weiteren Zusammenarbeit.