Die Corona-Krise zeigt, dass es ohne Pflegekräfte, Lieferanten und Kassiererinnen nicht geht. Diese unverzichtbaren Arbeiten, um die Grundversorgung aufrechtzuhalten, werden zum überwiegenden Teil von Frauen ausgeübt – und schlecht entlohnt. Daran muss sich etwas ändern, fordert der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems.
Es sind vor allen Frauen, die an der Supermarktkasse sitzen, zu pflegebedürftigen Senioren fahren, in der Krankenpflege arbeiten und die Notbetreuung in den Kitas gewährleisten – und die Grundversorgung aufrechthalten. Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung* zur Folge liegt der Frauenteil in den sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen bei knapp 75 Prozent. Nicht alle, aber viele dieser Berufe sind unterbezahlt. Eine Altenpflegerin verdient im Durchschnitt 38.600 Euro im Jahr, eine Erzieherin etwa 36.300 Euro – brutto natürlich. Ein selbstbestimmtes Leben lässt sich damit kaum bestreiten. Hinzu kommt, dass Frauen in den systemrelevanten Berufen häufig schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen.
Dies sei ein nicht hinzunehmender Zustand, erklärt Monika Feil, Vizepräsidentin des niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems e. V. Zwar freue man sich über die gesellschaftliche Anerkennung, die viele Berufe derzeit erfahren. Auch die von verschiedenen Seiten vorgebrachten Forderungen nach einer künftig angemessenen Bezahlung seien zu begrüßen. „Applaus und Sonntagsreden reichen aber nicht; davon kann man keine Miete zahlen. Wir werden Politik und die Gesellschaft nach der Corona-Krise daran erinnern, dass existenziell wichtige Berufe auch vernünftig entlohnt werden müssen“, versprach Feil.
*Zur Studie gelangen Sie über folgenden Link: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.743854.de/diw_aktuell_28.pdf