NLV und NLF: Vermittlung von Alltagskompetenzen an Schulen nicht dem Zufall überlassen

Hannover/Oldenburg, 26.08.2024 – Die beiden Niedersächsischen LandFrauenverbände Hannover (NLV) und Weser-Ems (NLF Weser-Ems) sind der Überzeugung, dass in Schule mehr Know-how zur Alltags- und Lebensführung vermittelt werden muss als dies früher der Fall war. Wie kann dies gelingen und was wird dafür benötigt? „Die Schulen brauchen dafür vor allem eine bessere Ausstattung und mehr Zeit“, lautet die Antwort von Stefan Störmer, Vorstandsvorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachen (GEW) im Gespräch mit den beiden Verbänden. „Uns geht es dabei um gesunde Ernährung, smarte Haushaltsführung, den klugen Umgang mit den Finanzen, Kommunikationskompetenzen, eine sinnvolle Freizeitgestaltung, um nur wichtigsten Punkte zu nennen“, so Simone Malz-Pelzer vom NLF Weser-Ems gleich zu Beginn.
Dass die Schülerinnen und Schüler mehr Unterstützung benötigen, um fit für einen selbstständig organisierte Alltag zu werden, sieht auch der GEW-Vertreter. „Dies kann nur mit einem fächerübergreifenden, anwendungsbezogenen Ansatz gelingen“, sagte Störmer. Wenig hält er von einem eigenen Unterrichtsfach. Offene Formen wie Projektarbeit, bei der Praxisexperten von außerhalb unterstützen und an außerschulischen Lernorten wie einem Bauernhof oder dem Wochenmarkt gearbeitet werden könne, wären sinnvoller. Aber dafür benötigen die Schulen vor allem Zeit, um Lerngelegenheit zu schaffen.
„LandFrauen bringen ihr Wissen und Können in Sachen Haushalts- und Verbraucherthemen gerne in Schulen ein wie es in Projekten wie Gärtner mit Kindern geschieht, aber diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe dann kann das Ehrenamt alleine nicht stemmen“, mahnt Ilka Holsten-Poppe vom NLV. Urte Syassen vom NLF Weser-Ems ergänzt, dass die Vermittlung von Alltagskompetenzen nicht dem Zufall bzw. besonders engagierten Lehrkräften oder Vereinen vor Ort überlassen werden dürfe. Ideen, wie ein systemischer Ansatz aussehen könnte, gibt es.
Die beiden Verbände und die Gewerkschaft wollen deshalb im Austausch miteinander bleiben.